Der Energieaufwand für die Proteinbildung ist erst in den letzten Jahren sowohl im Gesamt‐stoffwechselversuch als auch in theoretisch‐biochemischer Hinsicht untersucht worden. Die Energiekosten belaufen sich nach dem Regressionsmodell der Stoffwechselversuche auf etwa 2,0 kJ/kJ Proteinretention, während der theoretische Aufwand mit 1,15 kJ/kJ einzuschät‐zen ist. Mögliche Einflüsse auf diese Diskrepanz werden auf ihre quantitative Bedeutung hin überprüft. Dabei zeigte sich, daß die Berücksichtigung von Faktoren wie Harnstoffsynthe‐se, Harnstoffexkretion, Entropieabnahme in Makromolekülen und die Proteinqualität als zusätzliche Variablen nur eine minimale Senkung der im Regressionsmodell geschätzten Kosten der Proteinretention erbrachten. Eine Näherung an den theoretischen Wirkungsgrad ergab sich jedoch, wenn in die regressionsanalytische Berechnung der Proteinturnover einbezogen wurde. Die daraus postulierte Umsatzgeschwindigkeit des Körperproteins stimmt mit Resultaten der direkten Messung fraktioneller Proteinsyntheseraten überein. 1979 Blackwell Verlag GmbH