Mit dem Korn-T-Gehalt kann der Erntezeitpunkt, das Ertragsmaximum und die Qualität von Silomais exakter und dabei mit geringstem materiellen und zeitlichen Aufwand im Vergleich zum T-Gehalt der Gesamtpflanze unterschiedlicher Genotypen bestimmt werden. Das Silieroptimum und das Ertragsmaximum sind mit der physiologischen Reife beim Silomais nahezu identisch und liegen bei der Korn-T von 65% im Anfangsbereich zum Körnermais. Die derzeitige Silomaisernte nach dem T-Gehalt der Gesamtpflanze kann zu Reifegraden im Korn von unter 55% bzw. zu unzureichenden Stärke- und Energiegehalten im Siliergut führen. Der T-Gehalt der Gesamtpflanze ist bei einem bestimmten Kornreifegrad bzw. Stärkegehalt nur Ausdruck der Alterung der Restpflanze. Zur Verbesserung der Qualität sind Hochschnitt bzw. Fütterung von Konzentraten die Konsequenz in der Praxis. Die Restpflanze nimmt neben dem Korn einen starken Einfluss auf den T-Gehalt der Gesamtpflanze. Bei T-Gehalten der Restpflanze über 30% sollte der Futterwert, vor allem aus mykotoxikologischer Sicht, untersucht werden. Auf diesen Standorten ist die Ernte bereits vor Erreichen des Silieroptimums und Ertragsmaximums durchzuführen. Deshalb sollten in der Zukunft nur ernteelastische Sorten angebaut werden, die intensiv Stärke einlagern und eine hohe Zellwandverdaulichkeit bei langsam abreifender Restpflanze aufweisen. Die Körnerreifezahl ist zur Einordnung einer Sorte in eine Reifegruppe besser als die Siloreifezahl und der Korn-T-Gehalt als Reifemaßstab für alle Nutzungsrichtungen im Maisanbau geeignet.