Die Selbstmedikation mit OTC-Präparaten gewinnt in Deutschland und international zunehmend an Bedeutung. In dieser Arbeit werden Prävalenz und Determinanten der Selbstmedikation mit OTC-Präparaten in einer repräsentativen Stichprobe der deutschen erwachsenen Wohnbevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren untersucht. Zu diesem Zweck wurden im Arzneimittelsurvey als Teil des repräsentativen Bundes-Gesundheitssurveys (1998) 7.099 Teilnehmer ausführlich über ihre Arzneimittelanwendung während der letzten 7 Tage interviewt. Vollständige Informationen dazu liegen von 3.393 Männern und 3.594 Frauen vor. 17,6% der Männer und 10,8% der Frauen wenden ausschließlich selbst medizierte OTC-Arzneimittel an, während 12,3% bzw. 29,3% zusätzlich zu den OTC-Arzneimitteln ärztlich verordnete Arzneimittel anwenden. Determinanten der Selbstmedikation mit OTC-Arzneimitteln sind u. a. das Geschlecht, das Alter, der sozioökonomische Status und die Gemeindegröße. Am häufigsten werden Vitamine, Mineralstoffe und Analgetika eingesetzt. Die häufigste Selbstangabe zur Indikation der OTC-Medikation ist „Prävention“. Die Selbstmedikation mit OTC-Präparaten ist für Männer und Frauen in Deutschland von großer Bedeutung. Etliche Faktoren außerhalb des unmittelbar medizinischen Bereiches erscheinen hier wichtig. Der Aspekt eines gestiegenen Gesundheitsbewusstseins scheint für die Selbstmedikation relevant zu sein.