Während Einigkeit darüber besteht, dass Patienten mit schwerer Aortenstenose (AS), die bereits Symptome im Sinne von belastungsabhängiger Atemnot, Angina pectoris oder Schwindel bzw. Synkope aufweisen, wegen der sehr schlechten Prognose dringend operiert werden müssen, ist das Management beschwerdefreier Patienten mit schwerer AS nach wie vor umstritten. Obwohl die mögliche Prävention eines plötzlichen Herztodes, die Prävention eines irreversiblen Myokardschadens, das niedrigere Operationsrisiko und die teilweise relativ kurze symptomfreie Phase Argumente für eine elektive Operation darstellen, wiegten diese potentiellen Vorteile das Operationsrisiko und das postoperative Langzeitrisiko im Hinblick auf prothesenbezogene Komplikationen nicht generell auf, so dass eine allgemeine Operationsempfehlung bei asymptomatischen Patienten nicht gerechtfertigt erscheint. Da Patienten ihre Beschwerden häufig nicht rasch melden sowie teilweise auch Operationswartezeiten gegeben und die Patienten in dieser Phase signifikant gefährdet sind, scheint aber eine Risikostratifizierung mit Selektion jener Patienten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in naher Zukunft Beschwerden entwickeln, erstrebenswert. Die wichtigsten Prognoseprädiktoren sind das echokardiographische Ausmaß der Klappenverkalkung und die hämodynamische Progressions rate, die Entwicklung von Symptomen während eines Belastungstests und hohe Neurohormonspiegel.