Primäre Tumoren der Pleura und des Peritoneums stellen eine besondere therapeutische Herausforderung dar. Während die sehr seltenen lokalisierten Formen des Pleuramesothelioms eher zufällig entdeckt und durch lokal radikale Operation geheilt werden können, präsentieren sich die meisten Patienten mit der diffusen, stets malignen Form im weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Die meisten dieser Patienten überleben unabhängig von der eingeschlagenen Therapie weniger als 12 Monate. Für das diffuse Pleuramesotheliom werden als Faktoren mit relativ günstiger Prognose identifiziert: Frühes Krankheitsstadium nach IMIG (International Mesothelioma Interest Group), epithelialer Typ, Alter unter Fünfzig, weibliches Geschlecht. Im Stadium I und II nach IMIG wird eine erweiterte Pleurapneumonektomie mit nachfolgender Chemo- und/oder Radiotherapie empfohlen. Für dieses Kollektiv kann eine mediane Überlebenszeit von 20–30 Monaten erreicht werden. Als palliative chirurgische Verfahren werden die Pleurektomie bzw. Decortikation zur Ergussbehandlung eingesetzt. Bei chirurgisch nicht angehbarer Thoraxwandinfiltration ist eine Bestrahlung indiziert, in Einzelfällen kann auch durch Chemotherapie eine Teilremission und subjektive Besserung erzielt werden.