In diesem Beitrag wird das Ausmaß von Umbruch und Kontinuität des Erwerbseinstiegs in Russland im Zuge der Systemtransformation um 1990 auf der Basis des „Education and Employment Survey for Russia“ untersucht. Betrachtet werden die Dauer der ersten Beschäftigungsepisode sowie der Übergang im Anschluss an die erste Tätigkeit im Vergleich der Geburtskohorten von 1949 bis 1986. Die empirischen Analysen verweisen auf eine erhöhte Unsicherheit in der Erwerbseinstiegsphase, die in einer kürzeren Dauer der ersten Beschäftigung, schnelleren Betriebswechseln, erhöhten Risiken von Arbeitslosigkeit und speziell bei Frauen von Nichterwerbstätigkeit im Anschluss an die erste Beschäftigungsepisode zum Ausdruck kommt. Trotz dieser Veränderungen hat nicht zuletzt aufgrund weitgehend unveränderter Bildungsabhängigkeit der Stabilität der ersten Beschäftigung kein radikaler Umbruch des Erwerbseinstiegs stattgefunden.