Anhand von Daten des Bundes-Gesundheitssurveys 1998 wird der Einfluss alternativer Indikatoren sozialer Ungleichheit auf das Rauchverhalten der 18- bis 79-jährigen Bevölkerung in Deutschland untersucht. Danach rauchen die Angehörigen sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen nicht nur häufiger, ihnen fällt es offenbar auch schwerer, das Rauchen wieder aufzugeben. Besonders deutlich kommt dies im mittleren Lebensalter zum Ausdruck, während im höheren Alter nur noch schwache Unterschiede beobachtet werden können. Multivariate Analysen weisen bei Männern wie Frauen vor allem die Schulbildung als Determinante des Rauchverhaltens aus. Der Einfluss des Einkommens und der beruflichen Stellung ist vergleichsweise gering. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die im Gesundheitsstatus und in der Lebenserwartung zutage tretende Chancenungleichheit zu einem Teil auf unterschiedliche Rauchgewohnheiten zurückzuführen ist, und unterstreichen damit die Notwendigkeit zielgruppenspezifischer Interventionen der Tabakprävention und Tabakkontrollpolitik.