Erzieherinnen klagen über Stress, Büroangestellte über Rückenprobleme, Altenpfleger über psychische Belastungen — vielen Beschäftigten macht der Beruf zu schaffen. Die Folge: Immer wieder flattern den Chefs Krankmeldungen auf den Tisch, so manchem besonders geplagten Mitarbeiter bleibt nur noch die Frühpensionierung. Als Gesundheits-und Sozialdezernentin der Stadt Kassel habe ich gedacht, wir müssen hier in der Stadt und der Region etwas tun, um nicht nur bei den Krankheiten anzusetzen, wie die Schulmedizin dies vielfach tut, sondern bei den Ressourcen, die uns gesund erhalten und stärken. So trommelte ich 1993 Arbeitnehmer-und Arbeitgebervertreter, Kirchen, Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und Experten der Universität zusammen und gründete den Arbeitskreis Betriebliche Gesundheitsforderung, dem inzwischen über 100 Organisationen angehören. Seine Rolle: als Multiplikator zu wirken, zu beraten, Hilfestellung zu geben. Das Ziel: gesündere Arbeitsbedingungen. Wichtig war uns, konkret in die Betriebe hineinzukommen und dort Gesundheitszirkel ins Leben zu rufen, das ist uns gelungen. Erprobt wird das Modell in der Region jetzt über mehrere Jahre. Unser Projekt konnte nach der EXPO 2000-Registrierung neue Partner gewinnen.