Ökonomen haben viel Vertrauen in Märkte und individuelle Entscheidungen. Jeder Staatseingriff bedarf der Begründung. Das gilt auch dann, wenn dies einen für die Wohlfahrt eines Landes so wichtigen Bereich wie die Bildung betrifft. Es muss zunächst geprüft werden, ob und wo Marktversagen bei individuellen Entscheidungen über Bildungsinvestitionen vorliegt. Weiter bleibt zu diskutieren, wie der Staat geeignete Rahmenbedingungen für ein Bildungssystem setzen kann. Sollen mehr öffentliche Mittel in den Bildungssektor fließen? Oder sind vielmehr im Bildungssystem Anreize zu setzen, damit sich sowohl die Lernenden als auch die Lehrenden intensiver im Bildungsprozess engagieren? Zur Gestaltung von Anreizen gibt es in der bildungsökonomischen Literatur eine Vielzahl von Ansatzpunkten, von denen in diesem Beitrag exemplarisch (und für Deutschland möglicherweise besonders interessant) die Einführung zentraler Abschlussprüfungen und leistungsabhängiger Bezahlung von Lehrkräften diskutiert werden.