Schnelle und einfache Methode zum Nachweis der Fenhexamid-Resistenz bei BotrytisA Quick and Simple Method to Demonstrate Resistance Against Fenhexamid in Botrytis

Isolate von Botrytis cinerea aus norddeutscher Erdbeer- und Himbeerproduktion ließen sich bezüglich ihrer Resistenz gegen den fungiziden Wirkstoff Fenhexamid in drei Gruppen einteilen. Baseline-Stämme zeigten ED50-Werte von 0,06–0,10 ppm (Elongation des Konidienkeimschlauches) bzw. 0,07–0,16 ppm (Mycelwachstum). Die ED50-Werte für partiell resistente Isolate waren ähnlich im Keimschlauchwachstum, aber deutlich höher (> 0,39 ppm) im Mycelwachstum. Komplett resistente Isolate zeigten in beiden Tests über 50 % Wachstum selbst bei 200 ppm Fenhexamid, der höchsten untersuchten Konzentration. Diese Isolate erfüllten die Kriterien der Resistenzgruppe Hyd R3. Ein einfacher Keimungstest, bestehend aus der direkten Entnahme von Konidien aus sporulierendem infiziertem Pflanzenmaterial und der Beobachtung des Keimschlauchwachstums, konnte die Hyd R3-Resistenz innerhalb von 24 h nach Probenahme identifizieren. Wird dieser Test mit überwintertem Material vor der Blüte durchgeführt, kann dem Obsterzeuger noch in der laufenden Vegetationsperiode eine flächenspezifische Entscheidungshilfe zum Einsatz von Fenhexamid gegeben werden.