Systemische Therapie von Leber- und GallenwegstumorenSystemic treatment of liver and biliary tumors

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) stellt eine systemisch nur sehr schwer therapierbare Tumorentität dar. Dies ist einerseits auf die bei den meisten Patienten stark eingeschränkte Leberfunktion, andererseits auf die geringe Sensitivität des HCC gegenüber den meisten Chemotherapien zurückzuführen. Diese schwierige Situation ist durch eine Vielzahl von Studien belegt. Neue therapeutische Optionen bieten die bei anderen Tumoren bereits fest etablierten molekularen Therapieansätze. Sowohl antiangiogenetisch wirkende Medikamente als auch Substanzen, die spezifische Signaltransduktionskaskaden beeinflussen, weisen erste viel versprechende Ergebnisse auf. Die systemische Therapie von Tumoren der Gallenwege und der Gallenblase ist in Studien unzureichend untersucht. Die besten Ergebnisse konnten bislang mit Kombinationschemotherapien erreicht werden, in denen Platinderivate und Gemcitabine kombiniert wurden. Die meisten bislang durchgeführten Studien weisen allerdings auf ein insgesamt geringes Ansprechen der Tumoren auf konventionelle Chemotherapien hin. In Ermangelung ausreichend großer randomisierter Phase-III-Studien kann derzeit keine Standardchemotherapie empfohlen werden.