Die QT-Dispersion (QTD) im 12-Kanal-Oberflächen-EKG sowie die QT-Dynamik im Holter-EKG, definiert als Tagesgang des nach Bazett frequenzkorregierten QT-Intervalls (mQTc) und daraus abgeleiteter Parameter, wurde an 42 Patienten mit koronarer Herzerkrankung im chronischen Postinfarktstadium ohne ventrikuläre Tachyarrhythmien (KHK/VTA–) und an 24 KHK-Patienten mit lebensbedrohlichen VTA (KHK/VTA+) bestimmt. Als Kontrollgruppe (KG) wurden 14 herzgesunde Probanden untersucht. Korrelationen zu hämodynamischen Daten (LVEF, Schweregrad der KHK) und validierten Risikoparametern (ventrikuläre Spätpotentiale, Kurzzeit-Herzfrequenzvariabilität) wurden berechnet. Die QTD für die Gruppe KHK/VTA– war im Vergleich zur KG signifikant erhöht (48,4 ms ± 19,6 vs. 31,4 ms ± 9,8, p < 0,05). Keine Unterschiede konnten bei den Parametern der QT-Dynamik beobachtet werden. Die Gruppe KHK/VTA+ zeigte die höchste QTD (59,5 ms ± 13,1, p < 0,05 gegen KG/KHK/VT–) und eine statistisch signifikant veränderte QT-Dynamik im Vergleich zur KG bzw. zur Gruppe KHK/VTA– (mQTc: 431,3 ms ± 38,8 vs. 400,8 ms ± 25,5 vs. 406,3 ms ± 10,6, p < 0,05). Nur Parameter der QTD waren statistisch signifikant zum Schweregrad der KHK (r = 0,41, p < 0,01) und zur LVEF /r = 0,43, p < 0,01) korreliert. Keine statistisch signifikanten Zusammenhänge fanden wir zwischen den Parametern der QT-Dispersion/QT-Dynamik untereinander sowie zu den mituntersuchten Risikoparametern. Die Befunde sprechen dafür, daß KHK-Patienten noch im chronischen Postinfarktstadium eine erhöhte QT-Dispersion aufweisen. KHK-Patienten mit VTA sind des weiteren durch eine pathologisch veränderte QT-Dynamik charakterisiert. Parameter beider Methoden stellen offenbar im Vergleich zu bereits validierten Indizes unabhängige Risikomarker dar. Die Messung der QT-Dispersion und der QT-Dynamik als Indikatoren einer inhomogenen Repolarisation könnte zu einer Verbesserung der Risikostratifizierung von KHK-Patienten bezüglich des plötzlichen Herztodes beitragen.