Vorgestellt wird der klinische Verlauf eines 5 1/2 Jahre alten Knaben, der 11 Tage nach Beginn eines Luftwegsinfektes, der mit Husten, Schnupfen und Fieber einherging, plötzlich über heftigste Wadenschmerzen klagte und schmerzbedingt nicht mehr gehen konnte. Zudem fieberte der Junge trotz antipyretischer und antibiotischer Therapie. Nach umfangreicher Diagnostik (Laboruntersuchungen, Magnetresonanztomographie, Knochenmarkpunktion, Röntgen, Autoimmunologie, Ausschluss Muskeldystrophie, Ultraschall, Erregersuche serologisch und per Direktnachweis im Nasopharyngealsekret, Elektrokardiogramm, Echokardiographie, Stoffwechseluntersuchungen) konnte in Zusammenschau aller Befunde die Diagnose einer benignen Myositis des Kindesalters (BACM) gestellt werden. Ein Zusammenhang mit einer durchgemachten Influenzavireninfektion ist aufgrund der Laborparameter (Leukopenie, keine Erhöhung des C-reaktiven Proteins, kein Nachweis anderer Entzündungsmediatoren) und der positiven Influenzaserologie sehr wahrscheinlich. Trotz des protrahierten Verlaufs kam es zu einer vollständigen Genesung des Patienten. Ein neuer Aspekt, der seit 1957 unter dem Namen Morbus Lundberg bekannten Myositis, fand sich in Form der deutlich erhöht nachweisbaren zirkulierenden Immunkomplexe mit Komplementfaktoren C3 und C1.