Die Behandlung von Patienten mit ventrikulären Tachykardien (VT) ist häufig problematisch, da Antiarrhythmika oft nicht ausreichend wirksam sind und implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (ICDs) die Ereignisse zwar meist terminieren, jedoch nicht deren Auftreten verhindern. Radiofrequenz (RF)-Katheterablationen bieten die Möglichkeit, Rhythmusstörungen bei einigen Patientengruppen zu kontrollieren, jedoch sind diese Interventionen oft komplex und die Erfolgsrate ist geringer als bei supraventrikulären Tachykardien. Die jeweilige Mapping- und Ablationsstrategie hängt von dem spezifischen Mechanismus der VT ab. Monomorphe VTs bei Patienten ohne kardiale Grunderkrankung werden als idiopathisch bezeichnet, haben einen fokalen Ursprung und können in den meisten Fällen erfolgreich abladiert werden. VTs, die auf einem Reentry-Mechanismus im Bereich einer alten Infarktnarbe oder einem Kardiomyopathie-Fibroseprozess beruhen, sind oft schwierig zu lokalisieren und somit zu abladieren. Bei Patienten mit monomorpher VT werden durch eine Katheterablation in 55–80% rezidivierende VTs verhindert. Multiple VT-Morphologien und Reentry Circuits, die sich tief endokardial befinden, sind häufige Probleme, die die Effizienz der Methode einschränken. Weiterhin ist bei Patienten mit sehr schnellen, hämodynamisch nicht tolerierten oder nicht induzierbaren VTs ein Mapping problematisch. Eine Ablation dieser „nicht-mappbaren” VTs ist dennoch möglich durch Strategien, die Ablationslinien- oder areale anfertigen, basierend auf im Sinusrhythmus analysierten Eigenschaften des Narbengebiets oder mit Techniken, die erlauben, mit nur einigen Schlägen einer VT deren Aktivierungssequenz zu untersuchen. Patienten mit dilatativer, vor allem valvulärer Kardiomyopathie haben eine erhöhte Inzidenz von Bundle-Branch Reentry Tachykardien, die mit RF-Ablation des rechten Tawara-Schenkels erfolgreich therapiert werden können, jedoch treten bei diesen Patienten häufig auch VTs eines anderen Mechanismus auf. Durch die Entwicklungen der letzten Jahre ist die Katheterablation von VTs bei zugrundeliegender kardialer Erkrankung einem breiteren Patientenspektrum zugänglich geworden, wobei die Erfolgsraten gleichzeitig gestiegen sind. Jedoch ist ein Langzeiterfolg noch nicht genau vorhersehbar und eine ICD Implantation muss bei den meisten Patienten mit deutlich eingeschränkter linksventrikulärer Funktion empfohlen werden.