Prävention der Hepatitis C bei DrogenkonsumentenPrevention of hepatitis C virus infection in drug users

Daten zur Prävalenz und Inzidenz der Hepatitis-C-Virus-(HCV-)Infektion bei Drogenkonsumenten verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer koordinierten nationalen Präventionsstrategie. Im Schatten von HIV/AIDS ist dem Problem der raschen Verbreitung der Hepatitis C unter Drogenkonsumenten erst spät die erforderliche Aufmerksamkeit gewidmet worden, ohne dass sie aber je die des Themas HIV/AIDS erreichen konnte. Die derzeitigen Bemühungen in der Primär- und Sekundärprävention der HCV-Infektion bei i.v.-Drogenkonsumenten sind nachweislich nicht ausreichend, um die Prävalenzraten nachhaltig zu senken. Die Substitutionsbehandlung von Opiatabhängigen nimmt eine zentrale Bedeutung in der HCV-Prävention ein, bedarf jedoch einer stärkeren HCV-spezifischen Akzentuierung, wie aktuelle Daten veranschaulichen. Weitere Settings müssen für die HCV-Prävention sensibilisiert werden. Zudem sind strukturelle und politische Anstrengungen nötig, um eine systematische und evidenzbasierte Antwort auf die Herausforderung der HCV-Verbreitung zu entwickeln, insbesondere weil nach wie vor eine deutsche HCV-Strategie fehlt.