Bei metastasierten Harnblasen- und Prostatakarzinomen steht die systemische Therapie sicher im Vordergrund. Durch moderne strahlentherapeutische Verfahren wie die stereotaktische Strahlentherapie, die intensitätsmodulierte Strahlentherapie, die interstitielle Strahlentherapie und die Kombination von Chemotherapie und Strahlentherapie lassen sich effektiv und ohne größere Nebenwirkungen heutzutage Behandlungen im kleinen Becken durchführen. Erste Daten von anderen Organtumoren bzw. retrospektive Auswertungen weisen darauf hin, dass es durch diese Verfahren einen Vorteil hinsichtlich der Lebensqualität, der lokalen Kontrolle und des Gesamtüberlebens der Patientin geben könnte. Derzeit sollte die Indikation zu einer Bestrahlung im Beckenbereich in der metastasierten Situation individuell gestellt werden. Prospektive Untersuchungen insbesondere beim Prostatakarzinom sind derzeit geplant. Im Rahmen dieses Übersichtsartikels werden anhand von Fallbeispielen potentielle Indikationen vorgestellt und anhand einer Literaturübersicht und der Vorstellung prospektiver randomisierter Studien weitere Entwicklungen diskutiert.