Die Autorin arbeitete im Herbst 2001 3 Monate lang als Notfall-Psychologin im Gaza-Streifen. In diesem Artikel beschreibt sie, wie sie die klassische Erste Hilfe Methode des Stress Debriefings (Everly und Mitchell) psychodramatisch modifizierte. Psychodramatische Methoden haben sich in der interkulturellen Arbeit einerseits als wirksamer erwiesen als rein verbale und überwiegend individuenzentrierte Methoden. Auf der anderen Seite sind sie geeignet für psychologische Erste Hilfe in gefährlicher Umgebung, da sie Möglichkeiten kathartischer Entlastung in extrem kurzer Zeit bieten. Die Autorin hebt hervor, dass die Wirksamkeit von Notfallinterventionen in Konfliktgebieten dennoch begrenzt ist, da die zugrunde liegenden Konflikte in solchen Gebieten eine politische und nicht eine psychologische Lösung verlangen.