Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Ballfertigkeiten bei Kindern mit und ohne motorischer Ungeschicklichkeit (DCD) in einer 1:1-Testsiuation zu untersuchen. Insgesamt nahmen 107 Kinder (48 Mädchen und 59 Jungen) im Alter von 7 bis 11 Jahren an der Untersuchung teil. 45 (42,1%) erfüllten die Kriterien für DCD, 62 (57,9%) erfüllten diese Kriterien nicht. Der motorische Funktionsstatus wurde mit der Movement Assessment Battery (M-ABC) erhoben. Jeder Proband musste 10 Würfe ausführen und 10 Bälle fangen. Der Entwicklungsstand der Wurf- bzw. Fangbewegung wurde anhand von Videoanalysen bestimmt. Kovarianzanalysen ergaben einen signifikanten Haupteffekt für den motorischen Funktionsstatus für alle Entwicklungssequenzen beim Fangen (p<0,05), für die Anzahl der gefangenen Bälle (p<0,001) sowie die Genauigkeit der Würfe (p<0,001). Weiterhin zeigten die Daten, dass Kinder mit DCD einen geringeren Entwicklungsstand im Vergleich zu normal entwickelten Kindern für die Oberarmkomponente (p<0,05), die Ausholbewegung (p<0,10) sowie die Schrittgestaltung zeigen (p<0,05). Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen, dass Kinder mit motorischer Ungeschicklichkeit in der Kontrolle und Manipulation eines Balles im Vergleich zu jüngeren und gleichaltrigen Peers im Nachteil sind. Ohne maßgeschneiderte Intervention wird es diesen Kindern kaum möglich sein, an typischen Spiel- und Sportaktivitäten teilzunehmen.