Eine religionspsychologische Perspektive auf Besessenheit: Die Studie von Traugott Konstantin Oesterreich (1921) und ihre heutige RelevanzPossession from the perspective of the psychology of religion: the study by Traugott Konstantin Oesterreich (1921) and its contemporary relevanceLa possession du point de vue de la psychologie de la religion : l’étude de Traugott Konstantin Oesterreich (1921) et sa pertinence contemporaine

被引:0
作者
Sarah Demmrich
机构
[1] Westfälische Wilhelms-Universität,Exzellenzcluster „Religion und Politik“, Lehrstuhl Religionssoziologie
来源
cultura & psyché | 2020年 / 1卷 / 1-2期
关键词
Besessenheit; Exorzismus; Geschichte der Psychologie; Oesterreich; Religionspsychologie; Possession; Exorcism; History of psychology; Oesterreich; Psychology of religion; Possession; Exorcisme; Histoire de la psychologie; Oesterreich; Psychologie de la religion;
D O I
10.1007/s43638-020-00004-6
中图分类号
学科分类号
摘要
Der Psychologe Traugott Konstantin Oesterreich (1880–1949) gilt mit seinem Interesse an religiösen Erfahrungen als einer der Pioniere der Kultur- und Religionspsychologie. Neben Glossolalie (Zungenrede) und parapsychologischen Phänomenen (z. B. Geistererscheinungen) behandelte er ganz zentral Besessenheitszustände. In seinen früheren Werken geht er – in Anlehnung an französische Psychopathologen wie Pierre Janet – von einer Persönlichkeitsspaltung aus, die der Besessenheit zugrunde läge. Mit dieser bricht Oesterreich jedoch auf Basis seiner Einsichten zur Phänomenologie des Ich und belegt in Die Besessenheit (1921) anhand zahlreicher internationaler Dokumente seine These der Besessenheit als zwangs- und gefühlsmäßigen Imitationszustand, wobei dissoziative Zustände nicht nur Ursache (z. B. Depersonalisation, Derealisation), sondern auch Folge des Besessenheitsanfalls seien (z. B. Amnesie). Oesterreichs Studie zur Besessenheit bleibt gerade im Kontext einer erhöhten Nachfrage an Exorzismen in einigen europäischen Ländern hochrelevant. Heutige Studien zur Besessenheit betonen negative Auswirkungen von Exorzismen für die psychische Gesundheit von Menschen mit dissoziativen Störungen. Aus diesem Grund sollte es Anliegen zukünftiger Forschung sein, therapeutische Modelle weiterzuentwickeln, die stärker auf die Zusammenarbeit zwischen Psychotherapeuten und unterstützenden Seelsorgern abzielen.
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