Die echokardiographische Bestimmung linksventrikulärer Muskelmassen (LVM) und Volumina ist zur Beurteilung kardialer Adaptationsmechanismen und Risikostratifizierung von wesentlicher Bedeutung. Allerdings neigen die üblicherweise angewandten ein- und zweidimensionalen Verfahren bei krankhaft hypertrophierten Herzen zur Überschätzung der LVM. Für physiologisch hypertrophierte Herzen liegt bisher noch keine vergleichende Untersuchung der unterschiedlichen echokardiographischen Bestimmungsmethoden mit der Referenzmethode Magnetresonanztomographie (MRT) vor. An 23 gesunden männlichen Ausdauerathleten mit Sportherz (A; 28±4 Jahre) sowie 26 gesunden männlichen Untrainierten (U; 26±4 Jahre) wurde die LVM mittels MRT und folgenden echokardiographischen Methoden bestimmt: ASE-Cube (ASE), Devereux (DEV), Troy (TRO) Teichholz (TEI), Reichek (REI) und Dickhuth (DIC). Die auf die Körperoberfläche bezogenen LVM betrugen: MRT: 107±6g/m2 (A), 79±7g/m2 (U); ASE: 170±20g/m2 (A), 119±14g/m2 (U); DEV: 134±16g/m2 (A), 95±11g/m2 (U); TRO: 134±16g/m2 (A), 92±12g/m2 (U); TEI: 115±10 g/m2 (A), 91±8g/m2 (U); REI: 114±14g/m2 (A), 89±11g/m2 (U); DIC: 110±14g/m2 (A); 80±9g/m2 (U). Bei A und U wird die kernspintomographische LVM durch ASE, DEV, TRO, TEI und REI im Gegensatz zu DIC signifikant überschätzt (p<0,05). Trotz ähnlicher Korrelationskoeffizienten liegen die Übereinstimmungsgrenzen der Analyse nach Bland und Altman nur für DIC in einem akzeptablen Bereich (ASE: +20 bis +172g; DEV: –13 bis +93g; TRO: –18 bis +92g; TEI: –17 bis +53g; REI: –25 bis +57g; DIC: –37 bis +45g). Die oberen Grenzwerte liegen je nach Methode für U zwischen 93 (MRT) und 146g/m2 (ASE), für A zwischen 119 (MRT) und 209g/m2 (ASE). Schlussfolgernd ist die Methode nach DIC, gemessen an der Referenzmethode MRT, bei U und A die genaueste konventionelle echokardiographische Methode zur LVM-Bestimmung. Um die LVM zuverlässig zu interpretieren, müssen die Werte stets im Kontext der jeweiligen echokardiographischen Methode betrachtet werden.