Bei Laboruntersuchungen von geriatrischen Patienten ist die Verwendung von Referenzwerten – die sich auf das jeweilige “biologische Alter” beziehen würden – derzeit nicht gebräuchlich. Für eine rationelle Interpretation von Laborbefunden ist daher die Kenntnis von spezifischen “präanalytischen Variationen” um so wichtiger. Diese werden im vorliegenden Beitrag in systematischer Weise diskutiert. Grundsätzlich wird zwischen den “biologischen Variationen” sowie den “präanalytischen Fehlern” unterschieden. Die ersteren lassen sich als folgende Einflüsse charakterisieren: “permanente” (Geschlecht und Genetik), “langzeit” (altersspezifisch), “mittelfristig” (Lebensstil, Klima, Ernährung) sowie “kurzfristig” (zirkadiane, postprandiale und orthostatische Effekte). Die Bedeutung von “präanalytischen Fehlern” wird durch die Tatsache verstärkt, daß die meisten geriatrischen Einrichtungen oft auf Versorgung durch entlegene Laboratorien angewiesen sind.