Die Rheumatologie erlebte in den letzten Jahren die Einführung wesentlicher Innovationen. Dies betrifft vor allem die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) mit den TNF-Blockern Etanercept und Infliximab, die häufigere Anwendung von Kombinationsbasistherapien, die Therapie mit Leflunomid und die Möglichkeit einer bezüglich gastro-intestinaler Komplikationen risiko- und nebenwirkungsärmeren NSAR-Behandlung mit Cox-2-Hemmern. Die hohen Kosten der TNF-Blocker stehen, infolge der restriktiven Vorgaben der Sozialgesetzgebung der BRD, einer breiteren Anwendung dieser Medikamente entgegen. Der im Jahr 2000 noch gültige Kollektivregress für Arzneimittel und die für Rheumatologen sehr niedrig festgelegten fachgruppenbezogenen Arzneimittelrichtgrößen hatten einen negativen Einfluss auf die Indikationsstellung zur TNF-Blockertherapie. Eine zunehmende Zahl an internationalen gesundheitsökonomischen Studien belegen, dass über eine Verbesserung der Funktionskapazität (HAQ) direkte Krankheitskosten eingespart werden können. Für die Mehrzahl der innovativen Therapien der RA ist eine relevante Verbesserung der Funktionskapazität nachgewiesen. Eine optimierte Therapie der RA, mit dem inzwischen näher gerückten Ziel einer Verhinderung der Krankheitsprogression, könnte sowohl für die Gesellschaft als auch für die betroffenen Patienten erhebliche Finanzmittel frei machen.¶ Die Realisierung dieses Kosteneinsparungspotentials würde eine Änderung der restriktiven Sozialgesetzgebung sowie integrierte Versorgungsstrukturen, wie sie im •141 SGBV und in den geplanten Disease-Management-Programmen vorgesehen sind, voraussetzen.