Eine wesentliche Aufgabe des Herz-Kreislauf-Systems ist die ausreichende Versorgung der Organe und Skelettmuskulatur mit Blut und Sauerstoff in Ruhe und unter Belastung. Bei schwerer körperlicher Arbeit oder Leistungssport mit überwiegenden Ausdaueranteilen kommt es zu einer chronischen Mehrbelastung des Kreislaufsystems mit Anpassungsreaktionen, die zu einer erhöhten Leistungsfähigkeit des kardiovaskulären Systems und damit zu einer gesteigerten maximalen Sauerstoffaufnahmefähigkeit führen. Man kann regulative und strukturelle Adaptationen (Sportherz) unterscheiden, die individuell eine sehr unterschiedliche Ausprägung erfahren und Schwierigkeiten in der Abgrenzung gegenüber pathologischen Reaktionen bereiten können. Solche Trainingswirkungen treten hauptsächlich als Folge chronisch dynamischer Belastungsformen auf; bei reinem Krafttraining oder Schnelligkeitstraining sind selbst im Hochleistungssport keine oder nur geringe Effekte nachweisbar. Nach Beendigung der körperlichen Aktivität bzw. des Trainings kommt es zur Rückbildung der regulativen und strukturellen Anpassung, die allerdings nicht vollständig sein muss, dann aber auch mit erhöhter Leistungsfähigkeit einhergeht. Dies hat nach heutigem Wissen keine gesundheitlichen Nachteile.