Da der Anteil älterer Personen in unserer Bevölkerung stetig zunimmt, wächst das Interesse an therapeutischen Problemen in der Geriatrie. Die Abnahme der körpereigenen Abwehr und die häufig zugrundeliegende Multimorbidität machen den älteren Menschen grundsätzlich anfälliger für Infektionen. Da immer mehr ältere Menschen in Krankenhäusern behandelt werden, steigt auch das Risiko der Aquirierung nosokomialer Infektionen mit multiresistenten Keimen in dieser Patientenpopulation. Der vorliegende Bericht befasst sich mit der Epidemiologie und Therapie von häufig vorkommenden Infektionen im Alter, namentlich respiratorische Infektionen, Harnwegsinfektionen und Haut- und Weichteilinfektionen. Bei der empirischen Initialtherapie ist in der Regel ein breiteres Keimspektrum und die Schwere der Erkrankung zu berücksichtigen. Weiterhin müssen bei der Wahl eines geeigneten Antibiotikums die Applikationsart, Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Toxizität, Arzneimittelinteraktionen, die Compliance sowie die zugrundeliegenden Begleiterkrankungen (z.B. Niereninsuffizienz) mitberücksichtigt werden.