Mal wieder ein neuer „Turn“ in der Gewaltforschung. Zu den Möglichkeiten und Grenzen eines prozesssoziologischen Zugangs zur GewaltOnce again a new turn in violence research. On the possibilities and limits of a process-sociological approach to violenceEncore un nouveau « tournant » dans l’étude de la violence. Sur les potentialités et les limites d’une approche de la violence en termes de sociologie des processus

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作者
Stefan Kühl
机构
[1] Universität Bielefeld,Fakultät für Soziologie
关键词
Gewalt; Mikrosoziologie; Prozesssoziologie; Systemtheorie; Violence; Micro-sociology; Process sociology; Systems theory; Violence; Microsociologie; Sociologie des processus; Théorie des systèmes;
D O I
10.1007/s11609-021-00448-4
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摘要
Die Gewaltforschung ist inzwischen durch das immer kurztaktigere Ausrufen neuer „Turns“ gekennzeichnet. Merkmal dieser Turns ist, eine neue – bisher vermeintlich vernachlässigte – Perspektive in den Mittelpunkt der Forschung zu stellen. Der Beitrag beschäftigt sich mit einem neueren Turn, bei dem dafür plädiert wird, die Temporalität von Gewaltinteraktionen stärker in den Blick zu nehmen. Trotz einer auffällig starken Abgrenzungsrhetorik dieser prozesssoziologischen Sicht gegenüber interaktionssoziologischen Ansätzen handelt es sich – so das Argument des Artikels – lediglich um eine neue Spielart der dominierenden mikrosoziologischen Perspektive in der Gewaltforschung. Drei zentrale Probleme dieses prozesssoziologischen Ansatzes werden dargestellt: ein mikrosoziologisch verkürztes Verständnis von Prozessen, eine fehlende konzeptionelle Präzisierung von Faktoren jenseits der Zeitdimension sowie ein für Turns typisches Überziehen der eigenen Erklärungsansprüche. Mit einem – nicht ganz ernst gemeinten – Plädoyer für eine „systemsensible Gewaltforschung“ wird die Fruchtbarkeit der Ausrufung immer neuer Zentralperspektiven in der Gewaltforschung infrage gestellt.
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