Apoplastischen Peroxidasen (POD) wird eine wichtige Rolle im Schutzsystem der Pflanzen bei der Anpassung an oder der Reaktion auf Stress zugeschrieben. Um herauszufinden, ob die Aktivität apoplastischer POD hauptsächlich durch die klimatischen Bedingungen der maternalen Kreuzungsumgebung, durch genetische Faktoren oder die akuellen Umgebungsbedingungen beeinflußt wird, wurden zwei Familien der gemeinen Fichte (Picea abies L.) untersucht, die beide etwa 10 Jahre auf demselben Standort wuchsen. Die Familien bestanden aus Nachkommen kontrollierter Kreuzungsversuche, die bei höheren und niedrigeren Temperaturen, d.h. im Gewächshaus bzw. im Freiland, durchgeführt worden waren. Nachkommen von Eltern, die unter niedrigeren Temperaturen gekreuzt worden waren, besaßen eine höhere Frosttoleranz als Nachkommen identischer Eltern, bei denen die Kreuzung bei höheren Temperaturen stattfand (Johnsen et al. 1995). Das physiologische Merkmal „apoplastische Peroxidaseaktivität“ unterschied sich signifikant zwischen beiden untersuchten Familien, aber nicht in Abhängigkeit der Umweltbedingungen während der sexuellen Reproduktion. Dies zeigt, dass apoplastische Peroxidasen offenbar nicht durch nicht-mendelnde Vererbungsprozesse beeinflusst werden. Alle Proben zeigten nach isoelektrischer Fokussierung stark alkalische und saure POD-Isozyme (pI ≤ 3 und ≥9). Andere POD Banden waren weniger stark ausgeprägt und zeigten eine hohe individuelle Variabilität.