In den letzten Jahren haben verschiedene Autoren alternative Ansätze zur Sharpe Ratio vorgeschlagen, weil sie die Sharpe Ratio als Performancemaß ablehnen. Als Begründung für die Ablehnung der Sharpe Ratio wird häufig angeführt, dass man beim augenblicklichen Stand der Forschung die Hypothese normalverteilter bzw. elliptisch verteilter Fondsrenditen ablehnen muss. In diesem Aufsatz wird darauf hingewiesen, dass diese Begründung zweifelhaft ist. Tatsächlich muss man zur Ablehnung der Sharpe Ratio als Performancemaß beim augenblicklichen Stand der Forschung die Hypothese ablehnen, dass die Fondsrenditen die LS-Bedingung (vgl. Sinn. Economic Decisions Under Uncertainty, 2 Aufl. Amsterdam, 1983; Meyer. American Economic Review 77:421–430, 1987) und ihre Verallgemeinerung (vgl. Meyer und Rasche. The Economic Journal 102(410):91–106, 1992) erfüllen. Daraus folgt, dass der Anwendungsbereich der Sharpe Ratio als Performancemaß größer ist, als viele vermuten. Ihre Anwendung ist unter bestimmten Bedingungen auch bei asymmetrisch verteilten Renditen mit fetten Rändern fundiert.