Bei allen Schädeldeformitäten muß zuerst die Differentialdiagnose zwischen synostotischer und nichtsynostotischer Ursache getroffen werden. Während die erste Gruppe normalerweise der intrakraniellen chirurgischen Intervention bedarf, wird die Behandlung der nichtsynostostischen Deformitäten kontrovers diskutiert. Die als Lagedeformitäten bezeichneten Formen kommen vermehrt bei Frühgeborenen vor, sind häufig mit einer unphysiologischen intrauterinen Lage oder einem Tortikollis vergesellschaftet und können zu schweren Plagiozephalien führen. Die dynamische Orthesenbehandlung mit einem individuell gefertigten Kopfband ist eine konservative Methode zur Behandlung dieser Schädeldeformitäten in früher Kindheit. Prinzipiell erfolgt eine dynamische Druckausübung auf prominente Stellen, während über wenig entwickelten, abgeflachten Stellen Platz gelassen wird. Dadurch kann die Schädelform normalisiert werden. Während der von uns durchgeführten Behandlung wurde durch klinische Kontrollen, anthropometrische Messungen und radiologische Methoden eine Korrektur der Deformitäten des Neurokraniums, der Schädelbasis und des Gesichts nachgewiesen. Die Methode ist einfach anzuwenden und sehr effektiv, wenn die Behandlung in den ersten 6 Lebensmonaten beginnt. Deshalb ist ein frühzeitiges Erkennen einer Schädeldeformität von besonderer Bedeutung.