Anorexia und Bulimia nervosa sind häufige Essstörungen bei jugendlichen Mädchen. In der letzten Dekade haben sich das Verständnis der Ätiologie und der aufrechterhaltenden Bedingungen sowie die Therapie der Essstörungen gewandelt. So scheinen neben familiären und soziokulturellen Bedingungen auch genetisch geprägte Temperamentsfaktoren sowie biologische Faktoren wie eine Vulnerabilität des serotoninergen Neurotransmittersystems unter Starvation ätiologisch bedeutsam. In der folgenden Übersicht werden zum einen eine Zusammenfassung der psychiatrischen und somatischen Veränderungen präsentiert. Zum anderen werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich der Ätiologie, der biologischen Veränderungen im Akutzustand der Erkrankung und der Therapie zusammengefasst.