Der Artikel beschreibt veränderte Organisationswelten, die damit einhergehende Problemlage von sich verändernden Kommunikations- und Beziehungsmustern und die organisationalen Bewältigungs- und Kompensationsmechanismen. Kurzfristige Arbeitsverträge und damit verbundene kurzfristige Zugehörigkeitsdauer entbinden Individuen und Mitarbeiter/-innen von langfristig angelegten emotionalen Bindungen (sich aufeinander Einlassen) und Loyalitäten. Die Verantwortung für die eigene Karriere trägt das Individuum, die Mitarbeiter/-in selbst. Anstelle der organisationalen Kontrolle tritt die Selbstkontrolle. Individuen werden zu ihren eigenen kontrollierenden und steuernden Instanzen. In globalisierten Arbeitswelten bewegt und kommuniziert man digital und im Netz. Eine Folge ist u. a. der Verlust von direkter Kommunikation. In digitalisierten Arbeitswelten hat jede Person Zugang zu Informationen; auch über jene der Kolleg/-innen. Zugehörigkeiten werden unverbindlicher als in Face to Face Gruppen. Organisationen versuchen mit identitätsstiftenden, sinnstiftenden, infrastrukturellen und eventorientierten Maßnahmen die schwächer werdenden Bindungen der Mitarbeiter/-innen an die Organisation zu kompensieren. Diese Organisationswelten und ihre Bindungsmuster stellen für die Team- und Organisationsberatung neue Herausforderungen dar.