Betriebsfestigkeitsnachweise von Bauteilen werden haufig nach dem Nennspannungskonzept gefuhrt. Einen zentralen Punkt bildet dabei die lineare Schadensakkumulation nach Palmgren und Miner. Statistische Auswertungen zeigen, dass diese Lebensdauerabschatzung im Mittel auf der unsicheren Seite liegt und ihre Treffsicherheit gering ist. Eine hohere Treffsicherheit ist wunschenswert. Die bisherige Verwendung von effektiven Schadenssummen stellt nur eine Anpassung des Mittelwertes dar, ohne die Treffsicherheit zu verbessern. Verbesserungen von Palmgren-Miner original, die sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Praxis durchgesetzt haben, sind vor allem durch Modifikationen erzielt worden, die den Amplituden unterhalb der Dauerfestigkeit eine zusatzliche Schadigung beimessen. In der vorliegenden Arbeit wird ein anderer Weg beschritten. Der in statistischen Vergleichen von rechnerischer und experimenteller Lebensdauer erkennbare Einfluss der Kollektivform und Wohlerlinienneigung auf den Verlauf der Gassnerlinie soll durch eine Korrekturfunktion erfasst werden. Die Uberprufung der Verbesserung der Lebensdauerabschatzung kann anhand vorliegender Versuchsreihen mit Proben aus Stahl vorgenommen werden. Weiterhin wird mithilfe von Variationsrechnungen untersucht inwieweit die bei zwei Palmgren-Miner-Modifikationen verwendeten Festlegungen (Haibach, Liu/Zenner) optimale Anpassungen darstellen.