Die Beobachtung des Bodenwasserhaushaltes mit terrestrischen Methoden hat eine jahrzehntelange Tradition und ist fester Bestandteil der hydrographischen Infrastruktur von Forschungseinrichtungen, Regionen oder Staaten. Die fortschreitende technische Entwicklung erweitert das Methodenspektrum und die Möglichkeiten der Datenverarbeitung rasant, sodass die Kosten-Nutzen-Bilanz der aufwendigen In-situ Messungen immer wieder hinterfragt werden muss. Der Erkenntnisgewinn aus Bodenwasserhaushaltsmessungen ist umso größer, je länger die Messungen durchgeführt werden. Langjährige Datenreihen ermöglichen unter anderem (i) das Aufzeigen langfristiger Entwicklungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem fortschreitenden Klimawandel, (ii) die robuste Anpassung von Simulationsmodellen, die dann zur Bewertung verschiedener Landnutzungs- oder Klimawandelszenarien eingesetzt werden können, oder (iii) die kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung von großräumig regionalisierten Wasserhaushalts- oder Energiehaushaltsmodellen. Beim Aufbau und Betrieb eines Messnetzes zur Langzeitbeobachtung des Bodenwasserhaushalts sind verschiedene äußere Einflüsse, die den dauerhaften Betrieb gefährden, sorgfältig zu berücksichtigen. Darüber hinaus erfordert die Datensicherheit einen hohen Aufwand, beginnend bei der laufenden Funktions- und Qualitätskontrolle, der Datenkorrektur bis hin zur lückenlosen Haltung von Metadaten aus dem laufenden Betrieb. In diesem Beitrag werden all diese Aspekte überblicksartig beleuchtet und in Bezug zu bestehenden Monitoringnetzwerken in Österreich gesetzt. Aufbauend auf exemplarischen Analysen von Messreihen aus dem Messnetz der Hydrographie Österreichs werden Möglichkeiten und Notwendigkeiten skizziert, wie das Potenzial des terrestrischen Bodenwassermonitorings durch eine zeitgemäße Kombination verschiedener innovativer Methoden effizient und gewinnbringend gehoben werden kann.