Am 25. Februar 2025 starb der große liberale Politiker Gerhart Baum in Köln. In seinen
92 Lebensjahren setzte er sich unermüdlich für die Herrschaft des Rechts über das Recht des
Stärkeren ein. Er baute auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948, in deren Präambel
es nach den bitteren Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs heißt, dass “Akte[ ] der Barbarei [im
letzten Jahrhundert] das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen.” Die Freiheit des
Gewissens, der Meinungsäußerung sowie das Recht auf Privatheit – Kernelemente einer Demokratie
– werden, so Baum, auch in der digitalen Zeit immer wieder verletzt, namentlich durch aggressiven
Rechtsextremismus, die Verachtung von Minderheiten und den verstärkt aufkommenden Antisemitismus.