Stress und andere Risikofaktoren bei Chorioretinopathia centralis serosa – Ein Mythos?Stress and other risk factors in central serous chorioretinopathy–A myth?

Seit der Erstbeschreibung der Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) durch von Graefe im Jahr 1866 werden verschiedene Risikofaktoren für diese Erkrankung beschrieben und diskutiert. Neben etablierten Faktoren wie der Anwendung von Kortikosteroiden rücken v. a. psychosomatische Faktoren, insbesondere Stress, zunehmend in den Fokus der Literatur. Studien zeigen, dass psychische Belastungen und emotionale Stressoren nicht nur das Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch physiologische Reaktionen hervorrufen, die das Risiko für die CCS erhöhen könnten. Diese Übersichtsarbeit fasst die häufigsten Risikofaktoren der CCS zusammen und untersucht deren Einfluss auf die Pathophysiologie und den Verlauf der Erkrankung. Bei vielen der aktuell diskutierten Risikofaktoren ist weiterhin unklar, ob sie eine kausale Verknüpfung aufweisen oder eher als Epiphänomen zu verstehen sind. Die Modifikation von Risikofaktoren wie Stressreduktion und Rauchverzicht wird momentan diskutiert. Aufgrund der unzureichenden Evidenzlage sind jedoch weitere prospektive Studien mit längeren Beobachtungszeiträumen erforderlich, um eine klare Behandlungsempfehlung geben zu können.