Factsheet: Epidemiologie von Krebserkrankungen der Vulva und Vagina in DeutschlandFact sheet: Epidemiology of vulvar and vaginal cancer in Germany

Im Mittel erkrankten zwischen 2017 und 2020 jährlich 3655 Frauen in Deutschland an einer Krebserkrankung der Vulva oder der Vagina. Die in den Diagnosejahren vor 2010 kontinuierlich angestiegenen Zahlen der Neuerkrankungen an invasiven Tumoren stabilisieren sich seither. Zwischen 2020 und 2022 sind zudem insgesamt 5400 Frauen mit einem In-situ-Tumor der Vulva oder Vagina diagnostiziert worden. In 2020 lag die Inzidenz der invasiven Karzinome von Vulva und Vagina erstmals wieder unter 3500 Fällen pro Jahr (altersstandardisierte Neuerkrankungsrate 4,5 je 100.000 Frauen). Junge Frauen (< 50 Jahren) erkranken nur selten an einem Vulva- oder Vaginaltumor. Ihr Anteil an den Neuerkrankten mit invasivem Karzinom liegt bei weniger als 10 % der Fälle, die Erkrankungsraten steigen mit zunehmendem Lebensalter kontinuierlich an. Von einem invasiven Tumor betroffene Frauen sind bei Diagnose im Median 72 Jahre alt, während die In-situ-Tumoren der Vulva im Median mit 57 Jahren, die der Vagina mit 58 Jahren diagnostiziert werden. Acht bis neun von zehn der diagnostizierten Tumoren betreffen die Vulva, sowohl bei den invasiven (88 %) als auch bei den In-situ-Tumoren (81 %). In 2022 verstarben 1030 Frauen an Krebs der Vulva, 195 Frauen an Krebs der Vagina. Eine von drei Patientinnen mit Krebs der Vulva wird fünf Jahre nach Diagnose an ihrer Erkrankung verstorben sein (relatives Überleben: 70 %). Bei Frauen mit einer Krebserkrankung der Vagina ist die Prognose schlechter. Das relative 5‑Jahres-Überleben liegt bei 47 %.